Team

Dr. Sarah Czerney
Gründerin
Schwerpunkte:
Chancengleichheit in der Wissenschaft, feministische Wissenschaftskritik, feministische Mutter- und Elternschaft, systemische Beratung

Dr. Lena Eckert
Gründerin
Schwerpunkte:
Gender und Queer Studies, Bildungs- und Schreibforschung, fem. Wissenschaftskritik, Film- und Medienwissenschaft.
www.lenaeckert.org
www.icp-berlin.org

Katharina Storbeck
freie Mitarbeiterin
Schwerpunkte:
Vereinbarkeit, Chancengleichheit, Diversity, feministischer Aktivismus, Antidiskriminierung, Ostdeutschland
Ehrenamtliche Unterstützer*innen
Dr. Leonie Wiemeyer
ehrenamtliche Mitarbeiterin
Leonie Wiemeyer ist Wissenschaftsmanagerin und promovierte Sprachwissenschaftlerin. Sie ist als wissenschaftliche Koordinatorin der DFG-Kollegforschungsgruppe SOCRATES an der Leibniz Universität Hannover tätig. Sie engagiert sich für mentale Gesundheit, Diversität und Chancengleichheit in der Wissenschaft.
Dr. Silke Thul
ehrenamtliche Mitarbeiterin
Silke Thul ist promovierte Humanbiologin und als Koordinatorin des Career Centers am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn tätig. Sie engagiert sich für Vereinbarkeit und Chancengleichheit in der Wissenschaft, sowie Förderung von Nachwuchsforschenden.
Dr. Lena Lenz
ehrenamtliche Mitarbeiterin
Lena Lenz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Arbeitsbereich Organisation und Unternehmensführung an der Universität Hamburg. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit neuen Formen der (Zusammen-)arbeit. Zudem engagiert sie sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für Chancengleichheit in der Wissenschaft.
Wir, das sind Sarah Czerney und Lena Eckert, haben im Jahr 2020 gemeinsam mit Silke Martin das Buch „Mutterschaft und Wissenschaft. Die (Un-)Vereinbarkeit von Mutterbild und wissenschaftlicher Tätigkeit“ herausgegeben. Das Buch stieß auf große Resonanz, wurde mehrfach rezensiert und wir wurden deutschlandweit zu Lesungen eingeladen. Dort stellten wir in vielen Gesprächen fest: Mutterschaft und Wissenschaft und damit verwandte Themen wie Care-Arbeit und die Sorgearbeitsfeindlichkeit des Wissenschaftsbetriebes müssen sichtbarer werden. Diese Dringlichkeit ist mit der Corona-Pandemie noch weiter gestiegen, worauf wir mit einer zweiten Publikation “Mutterschaft und Wissenschaft in der Pandemie. (Un-)Vereinbarkeit zwischen Kindern, Care und Krise” reagierten.
Um langfristig etwas daran zu verändern gründeten wir im Jahr 2021 das Netzwerk Mutterschaft und Wissenschaft.
Wir verstehen uns als Netzwerk, das neben biologischen Müttern und Cis-Frauen, auch Trans-Mütter, Adoptivmütter, Sternenkindermütter, Kiwumütter und (Noch)Nichtmütter zusammenbringen möchte. Gleichwohl sind alle Menschen, die sich als Eltern verstehen — also auch Väter — herzlich willkommen! UND: Wir freuen uns über alle Menschen, die uns unterstützen und sich mit uns aus Solidarität vernetzen möchten, auch wenn sie selbst nicht betroffen sind!
In unserer Gesellschaft wird von weiblich gelesenen Menschen erwartet, dass sie sich fürsorglich und mütterlich verhalten – unabhängig davon, ob sie tatsächlich Kinder haben oder wünschen. Dieses Mütterlichkeitsideal führt oft dazu, dass Frauen* in prekären, schlecht bezahlten Jobs arbeiten und zusätzlich unbezahlte Care-Arbeit leisten, was ihre Lebensqualität beeinträchtigt.
Auch wenn Frauen* das Doppelte leisten, ist ihre Arbeit oft nur halb so viel wert – zumindest aus Perspektive des Wissenschaftsbetriebes! Patriarchale Machtstrukturen, Hierarchien und statusbedingte Abhängigkeiten manifestieren sich intensiver, wenn Frauen* Mütter werden, in Teilzeit gehen, mit dem GenderPayGap oder Rentenlücken konfrontiert werden.
Das Ideal im Wissenschaftsbetrieb ist nach wie vor der ungebundene Wissenschaftler, der sich – frei von allen Sorge- und Hausarbeiten sowie gesund und unabhängig von der Pflege anderer – ungestört und zeitlich unbegrenzt in seine Forschungen vertiefen kann. Gleichzeitig hat der Körper – als das, auf was die Mutter oft reduziert wird – keinen Platz in der Wissenschaft. Die Bedürfnisse des Körpers werden dabei in der Wissenschaft generell negiert, seine Pflege hintenangestellt.
Was damit einhergeht ist eine generelle Sorgetätigkeitsfeindlichkeit des Wissenschaftsbetriebes, so dass die emotionale Arbeit im Wissenschaftsbetrieb vor allem von Frauen* übernommen und dabei gleichzeitig auch entwertet wird. Besonders nach der Corona-Pandemie müssen wir die Konzepte von Fürsorge und Gemeinschaft im Wissenschaftsbetrieb, als auch gesamtgesellschaftlich, neu definieren.
Unser Netzwerk setzt sich für eine strukturelle Veränderung ein, um die disparaten Anforderungen an Mütter und Wissenschaftler*innen besser in Einklang zu bringen und solidarisch für die Rechte ALLER Mütter zu kämpfen!